Reisebericht Marokko


Letztes Update: 12.2013

Marokko: Märchen von "Tausend und eine Nacht"

Marokko zählt zu den landschaftlich schönstens Ländern der Welt. Das Land besitzt eine Küste mit schönen Kilometerlangen Sandstränden, im Landesinneren ist die Landschaft durch das mächtige Atlasgebirge geprägt und im Süden findet man sich inmitten spektakulärer Wüsten-Welten. Meine Reise durch Marokko hat in Essaouira begonnen. Einem netten kleinen Städtchen an der Küste. Die Altstadt mit ihren typisch marokkanischen Häusern beherbergt im wirren Strassennetz unzählige Läden und Herbergen. Es lohnt sich ein Zimmer in einem schönen Altstadt-Riad mit Dachterrasse zu mieten. Essaouira ist an manchen Stellen etwas touristisch aber dennoch sehr schön anzusehen und einen mehrtägigen Aufenthalt wert. Wer möchte kann mit einem Auto weiter südlich fahren und findet dort sehr schöne, menschenleere Strände.

Tanger

An strategischer Lage zwischen den Kontinenten Afrika und Europa gelegen, hat Tanger viele Herrscher kommen und gehen sehen. Die Stadt hat einen zwiespältigen Ruf, der Kurzzeitbesucher kann nur erahnen was sich hinter den Kulissen abspielt. Tanger gehört sicher nicht zu den schöneren Städten des Landes, wobei aber die Medina (Altstadt) durchaus sehenswert ist. Wie viele Städte in Marokko ist leider auch Tanger zum Teil recht schmutzig.

Anreise ab Spanien
Tanger ist vor allem bei Tagestouristen aus Spanien hoch in Kurs, die kurze Reisezeit ab Algeciras/Gibraltar oder Tarifa ist verlockend. Schiffe ab Tarifa kommen direkt am Hafen in Tanger an, das Stadtzentrum ist nur wenige Kilometer entfernt. Wenn man in Algeciras am Hafen Tickets für die Überfahrt Tarifa->Tanger City kauft, ist das Ticket für den 20 Minuten dauernden Transfer vom Hafen Algeciras nach Tatifa inklusive. Der etwas abgelegene Hafen Tanger Med liegt gut 45km ausserhalb der Stadt und ist das primäre Ziel von Fähren ab Algeciras/Gibraltar.

Strand und Stadtzentrum
Das heutige Stadtzentrum sowie der lange Sandstrand sind bedingt sehenswert und nur zu empfehlen, wenn man einige Stunden totzuschlagen hat.

Medina
Die Altstadt ist das unangefochtene Highlight der Stadt. Die engen Gassen und das bunte Treiben darin, bietet beste Unterhaltung. Am besten in einem Strassencafé das Geschehen bei einer Tasse Pfefferminztee beobachten. Die Kashba im nördlichen Teil der Medina gilt als sehr sehenswert.

Chefchaouen

Chefchaouen ist eine kleine Stadt inmitten einer bergigen Landschaft. Die Medina von Chefchaouen gilt als die hübscheste des Landes. Ich kann dies soweit bestätigen :-) dennoch ist zu erwähnen, dass die sie klein ist und es in Chefchauen eher sehr ruhig zu und her zugeht. Die Medinas anderer Städte sind zwar nicht so hübsch, aber dafür ist dort meist eine Menge los.

Einige Besucher brechen zu Wanderungen in der Region auf, wobei für mich die Landschaft rund um das Dort eher trocken und uninteressant wirkt. Vor allem im Vergleich mit dem Atlasgebirge und dessen Tälern.

Der Platz rund um die alte Kasbah ist ganz nett, die Kasbah im inneren eher mässig interessant. Auf einem Hügel neben der Medina ist eine alte Moschee zu sehen. Der kurze Fussmarsch von 10 Minuten wird mit einer schönen Aussicht auf Chefchaoen belohnt.

Fez

Die alte Königsstadt kann vom sich behaupten, die grösste Medina der islamischen Welt zu beherbergen. Tastsächlich fühlt sich die Altstadt auch riesig an, man verliert sich in den Gassen im nu. Mir persönlich hat Fez leider überhaupt nicht gefallen. Dies liegt primär an folgenden zwei Gründen: 1. Nirgends in Marokko wurden wir derart oft angesprochen (komm hierher, kauf dort...) 2. Fez (Medina) ist der schmutzigste Ort den ich in Marokko gesehen habe

Meknes

Der „kleine Bruder von Fez“ wird oft unterschätzt, vielleicht macht gerade dies die Stadt so interessant. Die Medina hat Atmosphäre und am späten Nachmittag ist hier richtig was los. Ich denke es gibt in Meknes nicht wirklich ein Must-See, auch wenn hier einige Leute mindestens das prächtige Bab Mansour Stadttor erwähnen würden, dennoch lohnt es sich meiner Meinung nach in Meknes halt zu machen. Tipp: Tagesausflug nach Volubilis!

Rabat

Zugegeben, Rabat hat mich positiv überrascht. Die Stadt wirkt sauber und ordentlich, teilweise gar europäisch. Highlights der Stadt sind die schöne Medina, die Kasbah und der berühmte Hassan Tower. Rabat ist zudem für Surfen bekannt, die eher raue See macht's möglich. Wie in allen marokkanischen Städten ist der neue Teil der Stadt meiner Meinung nach uninteressant.

Casablanca

Uninteressante Grossstadt mit sehr viel Lärm und Verkehr. Einzig die prächtige Hassan II Moschee ist der Grund, warum viele Reisenden hier Zwischenstopp machen. Die Moschee zu besuchen ist sehr empfehlenswert, das prächtige Bauwerk hat Platz für 25'000 betende und beherbergt den grössten Minaret-Tum der Welt (200m). Besucher kommen nur mit offiziellen Führungen (ca. 10€) rein, diese finde 3 bis 4 Mal täglich statt. Freitags sind Führungen weniger häufig.

Marrakesch

Marrakesch bietet eine schöne Altstadt in welcher man das bunte Treiben der Marokkaner (und Touristen) beobachten kann. Abends geht auf dem grossen Platz Djemaa el Fna (Weltkulturerbe der Menschheit) die Post ab. Den neuen Stadtteil von Marrakesch fand ich persönlich langweilig. Marrakesch eignet sich aber hervorragend als Start und/oder Enddestination einer Marokkoreise.

Zentral Marokko / Atlas-Gebirge

Eine der landschaftlich schönsten Regionen ist Zentral Marokko. Wo der grosse Atlas auf den mittleren mündet. In dieser Gegen gibt es viele sehr schöne Täler. Aus eigener Erfahrung kann ich das malerische Tal bei Tisselday, nach ca. 50km auf der Strecke von Ouarzazate nach Marrakesch empfehlen. Ca. 10km weiter Richtung Marrakesch gibt es am Strassenrand einen kleinen Wegweiser, welcher zu einem inmitten sensationellen Gebirgslandschaften liegenden, Wasserfalls führt. Dort serviert Omar,der Hüter des Wasserfalls, seit 30 Jahren Besuchern Pfefferminztee. Die Weiterfahrt nach Marrakesch über den Tischka Pass war eines meiner persönlichen Highlights. Diese ca. 5 stündige Fahrt sollte in jedem Fall mit eigenem Fahrzeug oder anhalte willigem Fahrer gemacht werden, denn auf der Strecke gibt es teilweise sensationelle Landschaften bei denen man meiner Meinung nach einfach Anhalten muss.

Der Süden und die Sahara

Das "authentische "Marokko findet der Reisende weiter südlich im verschlafenen Provinznest Agdz. Das Dorf selber hat nicht viel zu bieten, ist aber der ideale Ausganspunkt um die Region zu besichtigen. Bei Agdz beginnt das wunderschöne Vallee du Draa (Draa Tal) Im hinteren Dorfteil findet man den Eingang zu einer Oase aus Palmen und kultivierten Gärten inmitten welchen man einen sehr schönen Spaziergang erleben kann. Mit einem Fahrrad kann man die umliegenden Dörfer besichtigen und entdeckt auf der Fahrt die eine oder andere schöne Kasbah. Besonders lohnenswert ist ein Besuch der bekannten Kasbah Tamnougalt.

Für einen Abstecher in die marokkanische Wüste, die Sahara, fährt man durch das Vallee du Draa (Draa Tal) bis nach M'hamid, der letzte grössere Ort vor der Wüste. Spätestens dort können Reisende eine Karawane in die Sahara buchen. Die spektakulären grossen Dünen sind den Trip aber auf jeden Fall wert. Auch wenn man tagsüber fast ausschliesslich in steppenartigem Wüstengelände marschiert.