Reisebericht Honduras


Letztes Update: 08.2009

Honduras: schönes Land mit trauriger Geschichte

Karibische Inseln, eine Vielfalt an Vögel und anderen Tierarten sowie beeindruckende Nationalparks - das ist Honduras. Doch Honduras ist leider gleichzeitig auch ein Land der Gegensätze und geprägt von Armut und Gewalt. Die Bevölkerung von Honduras besteht hauptsächlich aus den Nachfahren von europäischen Einwanderern und Ureinwohnern. An der Nordküste und auf den Inseln leben die Garifunas. Eine Volksgruppe mit afrikanischen Wurzeln welche ihre eigenständige Kultur und Sprache bewahrt hat. In den honduranischen Restaurants oder auf der Strasse gibt es, wie auch in den anderen zentral amerikanischen Ländern, meist nur Tortillas mit Fleisch und Bohnen. Die Menschen in Honduras sind sehr offen, freundlich und hilfsbereit, vor allem wenn man etwas Spanisch spricht. Grundsätzlich ist das Reisen im Land günstig. Ich bin der Meinung, dass man in 2 Wochen (mit Aufenthalt auf den Inseln bis 3 Wochen) die meisten Highlights sehen kann, unter der Voraussetzung ständig in Bewegung zu sein.

Utila, Roatan und die Cayos Cochinos

Seine Bekanntheit verdankt Honduras seinen karibischen Inseln, welche sich zu einem der wichtigsten Taucher-Mekkas in Zentralamerika entwickelt haben. Die Bay Islands sind einer der günstigsten Plätze der Welt um sich den Tauchschein, den PADI Open Water Diver, zu holen. Und wer den Tauchschien bereits besitzt, kommt um die spektakuläre Unterwasserwelt zu erforschen. Nebst unzähligen Fischen gibt es hier unter anderem auch Schildkröten, Delfine und manchmal auch Walhaie zu bestaunen. Am bekanntesten sind die beiden Inseln Utila und Roatan. Die meisten Backpacker gehen nach Utila, weil die Insel etwas günstiger ist als Roatan. Utuila hat sich entsprechend entwickelt und ist definitiv die erste Wahl für junge Leute. Utila ist aber sehr viel kleiner als Roatan und hat nur einen sehr kleinen, weniger schönen Strand. Roatan ist dagegen relativ gross und am westlichen Ende, wo sich die allermeisten Reisenden niederlassen, gibt es schöne Strände. Besonders die West End Bay Beach ist traumhaft schön. Roatan ist aber etwas teurer als Utila, vor allem das Essen und die Unterkünfte. Nebst Utila und Roatan gibt es aber noch die wunderschönen Cayos Cochinos, ein echtes Naturparadies bestehend aus zwei grossen und mehreren kleinen Inseln. Das ganze Gebiet ist ein geschützter Nationalpark. Auf einer der grossen Inseln lebt nebst Leguanen auch eine sehr seltene Art von Boas (Schlagen) welche nur auf dieser einen Insel anzutreffen sind. Auf den kleinen Inseln kann man sehr günstigen bei den Einheimischen Garifunas übernachten, auf einer der Inseln soll es sogar ein (teures) Hotel geben.

La Ceiba

Der Bootverkehr zu allen Inseln erfolgt ab La Ceiba, die Stadt selber fand ich persönlich ziemlich uninteressant und nicht besonders attraktiv. Aber gleich hinter La Ceiba befindet sich der eindrucksvolle Nationalpark Pico Bonito, ein Besuch des Parks lohnt sich definitiv. Es gibt zudem zwei super Übernachtungsmöglichkeiten gleich neben dem Park und mitten im Dschungel. Zum Beispiel die Omega Lodge, nicht günstig aber sehr schön. In La Ceiba oder in den Dschungelunterkünften kann man Tours rund um den Nationalpark Pico Bonito buchen - diese sind aber unverständlicherweise teuer, bei Omega kostet eine mehrstündige Trekking Tour 40 bis 50 USD und River Rafting ca 50 bis 150 USD (!). Trekkingfreunde erkunden den Park am besten auf eigene Faust.

Tela

Auch an der Nordküste gelegen ist das nette, ruhige Städtchen Tela. Hier gibt es einen grossen Strand und rund um Tela befindet sich ein sehr schöner Nationalpark in welchem diverse Tours durchgeführt werden (Schnorcheln, Kajak, Wandern.). Definitiv ein Besuch Wert ist der beeindruckende Botanische Garten Lancetilla, welcher mit dem Fahrrad gut von Tela aus besichtig werden kann.

Copan Ruinas

Ein weiteres Highlight in Honduras ist das gemütliche und charmante Städtchen Copan Ruinas. Nicht zuletzt bekannt wegen seiner prächtigen Maya Stadt. Der Eintrittspreis der Ruinen ist etwas hoch, der Zusatz für die "Tunnels" kann aber getrost weggelassen werden. Diese sind ziemlich klein und langweilig. Dasselbe habe ich über das Museum gehört. Ausserhalb Copan Ruinas liegt, inmitten wunderschöner Natur, der Moscow Mountain Bird Park. Freunde exotischer Vögel, wie etwa Tukane oder Papageien, kommen hier voll auf ihre Kosten. Zudem gibt es ein gutes Restaurant mitten im Park. Der Park engagiert sich aktiv für das Wohl der Vögel in der Region.

Lago de Yojoa

Der einzig grosse See in Honduras heisst Lago de Yojoa, von San Pedro Sula aus in ca 4 Busstunden erreichbar. Ich persönlich fand den See wunderschön, schöner als den Lago Atitlan in Guatemala - dies ist aber eindeutig Geschmacksache. Das D and D Hostel am See organisiert sehr gute Birdwatching Tours auf dem See welche jeden Cent wert sind. Das Hotel selber kann ich wegen des miesen Service weniger empfehlen. Individualreisende können im Dorf Boote mieten und den See auf eigene Faust erkunden. Auf der Stecke zwischen dem See und San Pedro Sula liegt der prächtige Wasserfall Pulhapanzak, ein weiteres Highlight für Honduras Reisende. Einfach im Dorf am See den Bus Richtung San Pedro Sula nehmen und dem Ticketverkäufer im Bus sagen, dass man am Wasserfall raus will. Die Fahrt dauert ca 20 Minuten. Rund um den Wasserfall Pulhapanzak gibt es einen gemütlichen Park (mit Restaurant), welcher besonders bei einheimischen Familien sehr beliebt ist.
Fazit: Honduras gehört wegen seiner karibischen Küste, den antiken Mayastädten und wunderbaren Tierwelt zu einem der schönsten Ländern Zentralamerikas.